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Wenn sich die Blase entzündet ...

Die akute Blasenentzündung

Die Harnwegsinfektion (HWI) ist eine Infektion, die die ableitenden Harnwege - Harnleiter, Harnblase, Harnröhre - betrifft. Sie ist die häufigste bakteriell verursachte Entzündung. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer.

Ist nur die Harnblase betroffen, spricht man von einer Blasenentzündung (Zystitis, Cystitis). Bei einer Harnröhrenentzündung (Urethritis) sind die vorderen Abschnitte der Harnröhre entzündet. Ist das Nierenbecken und das Nierenbindegewebe von Bakterien angegriffen, handelt es sich um eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis).

Bei einer Harnblasenentzündung treten meistens folgende Symptome auf:

  • allgemeines Krankheitsgefühl (wie bei Grippe)
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • häufiger Harndrang mit nur geringen Harnmengen
  • erschwerte Blasenentleerung
  • Blutbeimengungen im Urin
  • Genitalschmerzen
Die akute Blasenentzündung

Schreitet die Harnblaseninfektion zur Nierenbeckenentzündung fort, kommen hohes Fieber, Schmerzen in der Nierengegend und ein schweres Krankheitsgefühl dazu. Zudem kann eine hinreichend hohe Zahl von Bakterien im Urin nachgewiesen werden. 5 % aller Frauen haben eine asymptomatische Bakteriurie, das heißt, es lassen sich zwar Bakterien im Urin nachweisen, aber keine Entzündungszellen. Zudem treten auch keine Beschwerden auf.

Jede Blasenentzündung muss schnell und gründlich behandelt werden, da ansonsten die Gefahr eines Aufsteigens der Infektion in die Nieren besteht. Wenden Sie sich daher bitte bei Auftreten der Symptome an Ihren behandelnden Arzt.

Bei einer einfachen Blasenentzündung genügt meist eine kurze Therapie mit einem Antibiotikum, bei schweren Fällen, zum Beispiel bei Diabetikern oder einer Mitbeteiligung des Nierenbeckens, entsprechend länger. Eine ausreichende Trinkmenge pro Tag sowie Wärme unterstützen die Therapie.

Bei häufigeren Blasenentzündungen sind weitere urologische Untersuchungen zu empfehlen. So können Prostatavergrößerungen beim Mann, die Häufigkeit der Sexualkontakte, Östrogenmangel bei Frauen in den Wechseljahren oder auch unzureichende Blasenentleerungen auf Grund schwacher oder gelähmter Beckenmuskulatur zu rezidivierenden, das heißt wiederkehrenden Harnwegsinfektionen führen.


Chronische, nicht bakterielle Blasenentzündung
Chronische Interstitielle Cystitis

Die sogenannte interstitielle Cystitis (IC) ist eine Sonderform der Blasenentzündung. Sie wird nicht durch Bakterien oder Viren verursacht, man vermutet als Ursache Autoimmunprozesse, Gefäßverschlüsse, hormonelle oder psychogene Faktoren. Betroffen sind hauptsächlich Frauen ab dem 40. Lebensjahr. Viele haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis der richtige Befund erhoben wird.

Die interstitielle Zystitis macht sich durch starke Schmerzen in der Blasen- und Unterbauchregion und sehr häufigem, nicht zu unterdrückenden Harndrang bemerkbar. Die Betroffenen müssen teilweise bis zu 60 mal am Tag zur Toilette. Das funktionelle Harnblasenvolumen ist deutlich erniedrigt, das heißt, die Menge Harn, die gehalten werden kann, ist deutlich geringer, als bei einer gesunden Blase. Häufig treten gleichzeitig rheumaartige Gelenkschmerzen, migräneartige Kopfschmerzen, Allergien und/oder Magen- oder Darmprobleme auf.

Blasenentzündung

Diagnose der interstitiellen Cystitis

Mittels einer Blasenspiegelung lässt sich erkennen, dass nicht die Blasenschleimhaut, sondern vielmehr die tieferen Zwischenräume in der Blasenwand chronisch entzündet sind. In der Folge kommt es zu narbigen Veränderungen der Blasenwand, die wiederum die Blasenkapazität vermindern.

Der Befund interstitielle Zystitis ist eine Ausschlussdiagnose, die anhand der klinischen Symptomatik, der Befunde der Blasenspiegelung und des Miktionsprotokolls gestellt wird. Zunächst müssen allerdings Krankheiten mit ähnlichen und verwechselbaren Symptomen ausgeschlossen werden. Dazu gehören beispielsweise gutartige und bösartige Blasentumore, Harnleitersteine, bakterielle Infekte, Blasentuberkulose sowie bei Männern eine Prostataentzündung (Prostatitis).

Therapie der interstitiellen Cystitis (IC)

Die meist medikamentöse Behandlung der IC betrifft die Defekte in der Schleimhaut der Blase mit dem Ziel, die Regeneration dieser wichtigen Schutzschicht zu fördern.

Mit der sogenannten »EMDA®«-Methode, der Elektromotiven Medikamentenapplikation, können Medikamente gezielt und tief in das geschädigte Blasengewebe eingebracht werden und dort unmittelbar ihre Wirkung entfalten.


Infektionsrisiken erkennen und vermeiden

Jeder Blasenkatheterismus stellt einen Risikofaktor für Harnwegsinfektionen dar, der beim Verweilkatheter besonders groß ist. Infektionen können dabei von verschiedenen Gefahrenquellen ausgehen:

  • vom Patienten: Infektionsquellen sind hier häufig die keimbesiedelte Perinealregion, der Genitalbereich und der Unterbauch (Schamhaare). Das Infektionsrisiko kann durch Faktoren wie Manipulation am Ableitungssystem, Obstruktionen im Harntrakt, eine zu geringe Diurese, Immunsuppression, Diabetes mellitus, Immobilität, Lebensalter und Stuhlinkontinenz erhöht sein.
  • vom Pflegepersonal ausgehend: Oftmals ist ein unzureichender Ausbildungsstand die Ursache für unsachgemäße Manipulationen am Katheter und Harnableitungssystem. Infektionen können auch durch eine mangelhafte Grundpflege des Patienten und des Katheters bedingt sein.
  • vom Kathetermaterial: Dieses sollte biostabil und biokompatibel sein wie das von UROMED eingesetzte Kathetermaterial aus 100 % medizinischem Silikon.

Die Indikation zum Katheterismus der Harnblase wird grundsätzlich vom behandelnden Arzt gestellt. Pflegende Personen müssen mit der Technik und den Erfordernissen der Aseptik und Antiseptik sowie der Katheterhygiene vertraut sein. Dafür sind regelmäßige Schulungen, zu denen auch die Erkennung katheterassoziierter Komplikationen und praktisches Training gehören, unbedingt erforderlich.

Die Verhinderung von Infektionen im Urogenitalbereich gehört somit zu den vordringlichen pflegerischen Aufgaben bei katheterisierten Patienten. Aseptische Bedingungen beim Legen, Pflegen und Wechseln des Katheters sind notwendig, um das Einschleusen pathogener Keime zu vermeiden.

Es liegt in der Verantwortung des Pflegepersonals, durch bewusstes Handeln, das anerkannten Leitlinien entspricht, Infektionsrisiken auf ein Minimum zu reduzieren. Wir empfehlen die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Einen weiteren wichtigen Faktor bildet die Qualität der eingesetzten Hilfsmittel. Unsere Katheter aus Silikon zeichnen sich durch Biokompatibilität, Tragekomfort durch Form und Konsistenz sowie Wirtschaftlichkeit aufgrund einer langen Verweildauer aus und sind aus unserer Sicht die einzige Alternative zu herkömmlichen Latexkathetern, die Nachteile wie Migration, Inkrustation sowie allergische Reaktionen mit sich bringen.