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Problem Restharn
Die schleichende Gefahr

Wenn die Blase nicht vollständig entleert werden kann, bleibt der sogenannte Restharn zurück. Da die Durchspülung der Blase beeinträchtigt ist, setzen sich Krankheitskeime leicht an der Blaseninnenwand fest und rufen Infektionen hervor. Auch die Bildung von Harnsteinen wird begünstigt. Bleibt der Harnstau längere Zeit unbehandelt, kann sich die Infektion über die Harnleiter in die Nieren fortsetzen. Die Folge ist eine chronische Nierenschädigung, die bis hin zum Nierenversagen führen kann. Sehr schmerzhaft ist die komplette Harnsperre, die dann entsteht, wenn überhaupt kein Wasser mehr gelassen werden kann und sich die Blase stark überdehnt. Wenden Sie sich daher dringend rechtzeitig an Ihren behandelnden Arzt.

Restharn

Intakte Funktion der Blasenmuskulatur schützt vor Restharn

Die Harnblase erfüllt zwei wichtige Aufgaben. Sie speichert den Urin so lange, bis der Befehl zur Entleerung kommt. Außerdem sorgt die Blase für die Entleerung des Urins. Störungen der Blasentätigkeit können also in einer gestörten Speichertätigkeit und in einer Störung der Entleerungsfähigkeit begründet sein.

Die Harnröhre wird von zwei ringförmigen Muskeln, den Schließmuskeln (Sphinkter) umschlossen. Bei der Blasenentleerung kommt es zum Zusammenspiel der beiden Schließmuskel und des Blasenmuskels. Der innere und äußere Schließmuskel öffnen sich. Kurz darauf zieht sich der Blasenmuskel zusammen. Dieser Mechanismus sorgt in einem gesunden Harntrakt dafür, dass sich die Harnblase unter geringem Druckaufwand komplett entleert und kein Restharn in der Blase verbleibt.

Damit der Harntrakt optimal funktioniert ist neben dem Zusammenspiel aus Schließmuskeln und Blasenmuskel auch ein intaktes Nervensystem notwendig. Über die Nervenstränge und -impulse wird das Zusammenspiel der Muskeln koordiniert.

Ursachen für Restharnbildung

Ursachen, warum Restharn in der Harnblase verbleibt, können zum Beispiel sein:

  • Erkrankungen der Harnröhre und des Penis (z. B. Harnröhrenstriktur, Phimose, Verletzungen der Harnröhre, Harnröhrenkarzinom)
  • Erkrankungen der Harnblase (z. B. Harnblasendivertikel, Blasenkrebs)
  • neurogene Ursachen (z. B. Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung, Bandscheibenvorfall, Spina bifida)
  • Beckenbodenfrakturen

Weitere Ursachen sind bei Männern zum Beispiel Prostatavergrößerungen wie die benigne Prostatahyperplasie (BPH) und das Prostatakarzinom. Das Wachstum der Prostata führt zu einer Einengung der Harnröhre. Die Ausscheidung von Urin wird dadurch erschwert, der Harnstrahl ist abgeschwächt und unterbrochen. Im fortgeschrittenen Stadium bildet sich Restharn.

Bei Frauen kann es durch Gebärmuttersenkungen zu Blasenbeschwerden kommen. Durch die Senkung wird die Harnröhre komprimiert. Nach zunächst vermehrtem Wasserlassen fühlen Betroffene nach kurzer Zeit einen erneuten Drang zur Harnentleerung. Es können jedoch nur kleine Harnmengen entleert werden. Restharn verbleibt in der Blase.


Wenn sich die Blase nicht vollständig entleert ...

Ein erstes Anzeichen dafür, dass sich Restharn in der Blase angesammelt hat, kann ein ständiges Völlegefühl der Blase mit fortwährendem Harndrang sein. Die Menge des in der Blase verbliebenen Urins kann durch Katheterisieren der Blase oder durch eine Urographie mit Spätaufnahmen der Blase nach der Entleerung (Miktion) bestimmt werden. Als krankhafte Werte gelten bei Erwachsenen 100 ml Restharn, bei Kindern ist ein Restharn über 10 Prozent der Harnblasenkapazität pathologisch.

Restharnmessung mit Katheter

Die transurethrale Katheterisierung der Harnblase nach der Entleerung (Miktion) ist eine invasive Methode, um den Restharn zu bestimmen.


Intermittierender Selbstkatherismus (ISK) mit SIMPLYCATH® Einmalkathetern

Das Risiko einer Blasen- oder Harnwegsinfektion ist beim intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) im Vergleich zur Verwendung eines Dauerkatheters deutlich geringer. Durch das mehrmals tägliche Entleeren der Harnblase sinkt die Gefahr von Nierenschäden, die aufgrund eines zu hohen Drucks in der Blase und eines damit einhergehenden Rückstaus in die Harnleiter entstehen können. Auch einer Restharnbildung, die ebenfalls Infektionen begünstigen kann, wird durch den ISK vorgebeugt.

Die Verwendung von SIMPLYCATH® Einmalkathetern hilft, das Risiko von Harnwegsinfektionen aufgrund der integrierten Vorlaufspitze zu minimieren und ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu erhalten.